Pfelling

Die Perle am Donaustrand. Scherzhaft habe ich meine kleine Hematgemeinde schon oft so gennant. Seit ich aber etwas in die Historie der ehemaligen Hofmark Pfelling eindringe, finde ich die zunächst reißerisch anmutende Aussage eigentlich nur in verblüffender Weise bestätigt.

© Stadt Bogen

Die Siedlungsgeschichte im Pfellinger Raum beginnt wahrscheinlich schon im Neolithikum. Neben günstigen exogenen Faktoren sprechen dafür auch steinzeitlichen Funde in der weiteren Umgebung. Große Ströme wie die Doanu waren immer schon Ausbreitungslinien menschlicher Kultur einerseits und kriegerischer Auseinandersetzungen andererseits. Daher wird es kaum verwundern, daß bereits Jäger der Frühhallstattzeit (ca. 1000 v. Chr.) und der Latenezeit (deren Träger die Kelten waren) den wildreichen Raum zwischen Bogen-, Stein-, Wein- und Welchenberg durchstreiften.

Wie überall an der mittleren und oberen Donau folgten den Kelten die Römer. Als der Donaulimes der Römer mit seinen zahlreichen Kastellen zerbrochen ist, rücken schließlich in das entstandene Vakuum aus Osten die Bajuwaren nach; seit der bajuwarischen Landnahme besteht dann praktisch eine lückenlose Besiedlung unserer Gegend bis in die Jetzt-Zeit hinein. Aus den Bajuwaren gehen die ersten Ur-Maier hervor; aus diesen rekrutiert später das Pfellinger Rittergeschlecht, das im Dienst der Grafen von Bogen stand. Die Pholinger, so heißen die Pfellinger Ministerialen, treten im Verlauf des Mittelalters als Wohltäter der Kirche und Klostergründer auf, ja, sie beteiligten sich sogar an den Kreuzzügen.

Dieser gewaltige historische Komplex von beihahe 3000 Jahren, der sich da auftut, erfüllt mit andächtigem Respekt und auch ein wenig mit Stolz; vor allem, wenn man hier wohnen und auf den sonnigen Hängen des Weinbergs wieder Wein anbauen darf. Ein Hoch den alten Römern, die schon unter Kaiser Probus (276-282), also vor ca. 1700 Jahren, die klimatische Gunst des Ortes erkannten und an den südlichen Steilhängen des Donautals die Rebkulutr einführten.

Dazugehörige Ortsschaften

Anning, Pfelling, Bernlohe, Stegholz